Schlosser damals und heute - Eine Bilderbuchkarriere

Vor seiner Geburt     
Davor passierte auch viel. Aber diese Dinge hatten nichts mit Torsten Schlosser zu tun.

 

1980 (offiziell 1990 oder später)

Torsten Schlossers Mutter Monika Margarethe aus Oberschlesien gebärt Schlosser in Leverkusen, im Krankenhaus in Schlebusch, als letztes von drei Kindern - endlich ein Junge! Sein Vater Uwe stammt aus Sudetendeutschland. Nach der Geburt zieht er in die Immobilie der Eltern ein. Auf der Bühne behauptet Schlosser heute regelmäßig, er wäre 10 bis 18 Jahre jünger.

1990 (offiziell noch später)
Torsten Schlosser geht zur Erstkommunion. Auf der anschließenden Feier entdeckt er eine Videokamera und dreht sein erstes Home-Video. Damals waren Kameras noch eine technische Errungenschaft. Er führt Interviews mit den Gästen und filmt in die Toilette rein. Danach wird er Messdiener, tritt aber 15 Jahre später ganz aus der Kirche aus. 14 Jahre später behauptet er öffentlich, er wäre immer noch drin.

1998
Torsten Schlosser macht erste Bühnenerfahrungen. Er begeistert das einfache Publikum im Stück „Italienische Nacht“ des ungarischen Dramatikers Ödön von Horváth. Seine Rolle: Stadtrat Ammetsberger. Die Aula tobt vor Begeisterung, obwohl keiner der Leute auf der Bühne das Stück versteht. Danach schneidet Torsten Schlosser sich die Haare ab.

2000
Großer Erfolg: Torsten Schlosser besteht das Abitur mit einem Schnitt von 3,3 auf dem Werner-Heisenberg-Gymnasium in Leverkusen-Lützenkirchen. Hauptfächer Deutsch und Englisch, Nebenfächer Mathe und Fingerhakeln, Lieblingsfächer Religion (denn hier kann man mit viel bedeutungsschwangerem Geschwätz viel Eindruck schinden) und Freistunde.
 

Torsten Schlosser liest in der Aula der Schule auf der Veranstaltung „Ausgezeichnet“ einen Text über das Leben eines Flusens vor. Der Mob tobt. Später liest er das nochmal im Garten der Nachbarn vor. Danach beginnt er den Zivildienst im Kinderheim. Dabei muss er auch den Pferdestall ausmisten. Das ist großer Mist!


2002
Torsten Schlosser will etwas Anständiges lernen: Er macht eine Ausbildung zum Mediengestalter für Digital- und Print in der Fachrichtung Mediendesign. Er nimmt anschließend eine Anstellung als Grafiker an. Er könnte natürlich auch ein Studium beginnen, aber er hat Sorge, dass er sich in der Uni nicht zurecht findet.

2004
Torsten Schlosser will Independent-Filmemacher werden. Der Streifen „Nosferatu und Gisela und die Arbeitsfalle“ entsteht mit Freunden, Bekannten, unbekannten Leuten und technisch schlechtem Material. Schlossers Rolle: Nosferatu, die Hauptrolle. Heute hat der Film heimlichen Kultcharakter. Es gibt ihn aber nur auf VHS. Irgendjemand wollte ihn mal auf DVD überspielen - angeblich wollte Jürgen Fuchs (der selber mitspielt) sich darum kümmern. Ist aber bis heute nicht passiert.

2006
Torsten Schlosser will Schriftsteller werden und beginnt mit seinem ersten fiktiven Roman „Theo in Thailand“. Er liest einen Auszug davon im Kölner Café Duddel vor. Bis heute wurde der Roman wegen künstlerischer Differenzen mit sich selbst nicht fertiggestellt. Trotzdem hat er den Roman später in „Karma“ umbenannt, um damit esoterisch angehauchte Literatur-Freunde abzugreifen. Erschienen ist der Bestseller nie. Schlosser weiß auch gar nicht mehr genau, wo die Datei ist.

2007
Schlosser will Fotograf werden. In seinem ersten Fotoprojekt macht er Bilder von seiner neuen Wahlheimat Köln. Er stellt die Digitalkamera dabei immer auf die Erde und drückt ab. So entsehen Bilder aus der Ameisenperspektive. Doch kein Verlag zeigt Interesse. Begründung: „Es gibt schon zu viele Bilder von Köln.“ Danach fotografiert er nur noch für sich selber herum.

2008
Unter dem Namen „Torsten erklärt die Welt“ spielt er seinen ersten Soloabend im privaten Rahmen in der Kellerbar seines Elternhauses in Leverkusen-Lützenkirchen. Dabei singt er u.a. ein A-cappella-Lied „Allein an der Bar“ und montiert eine hängende Kamera über eine Bratpfanne, die auf einer mobilen Herdplatte auf einem Fußballkicker steht, um das Publikum miterleben zu lassen, wie er ein Snickers brät. Die Zuschauer zahlen jeweils 1,- Euro Eintritt auf freiwilliger Basis. Nur drei Monate später folgt der erste öffentliche Auftritt bei „Escht Kabarett“ in Köln-Ehrenfeld.

2009
Torsten Schlosser bekommt einen Platz in der Sommerreihe „Gratis und nicht umsonst“ im Kölner Atelier Theater. Er tritt an vier Abenden mit einem riesigen Sombrero und mit großem Erfolg im Café auf. Unter den Besuchern ist auch sein Vermieter. Schlosser darf danach auch weiterhin in der Wohnung bleiben.

2010
Torsten Schlosser spielt unter dem Namen „Klamauk ist mein Leben“ zwei Soloabende im Severins Burg Theater in Köln. Im Nachhinein distanziert sich Schlosser öffentlich von diesen Auftritten. Es waren so wenige Leute da, dass man nachher einfach so getan hat, es hätte gar nicht stattgefunden. Schlosser war aber da. Er weiß es!

2011
Torsten Schlosser bekommt seine erste eigene Bühnenshow. Die „Crazy Torsten Show“ startet wöchentlich im Kölner WirtzHaus. Im Titel der Show wird bewusst auf die Nennung seines Nachnamens (Schlosser) verzichtet, da er hier schon so häufig vorkommt.

Im Kulturausbesserungswerk (KAW) startet er als Moderator den Leverkusener Ableger der Kölner Kultshow „Kunst gegen Bares“. Außerdem fährt Schlosser in den Urlaub. 

2012
Ein Duett sorgt für Furore. Torsten Schlosser tritt zusammen mit der heimlichen Komikerin Petra Pansen auf dem Kölner Schwulen- und Lesbierinnen-Weihnachtsmarkt auf. Für ihre provokante Performance hagelt es Kritik. Erst Monate später äußert sich ein guter Freund der beiden, Gerd Buurmann, an der Theke des Artheaters dazu: "Es war ein Desaster!" Drei Jahre später zieht Petra Pansen aus Köln weg.

2013
Torsten Schlossers erstes ernstzunehmendes Soloprogramm „Ich bin kurz davor, dieses Programm abzubrechen“ feiert Premiere im Kölner Atelier Theater. Außerdem bekommt er eine regelmäßige Bühnen-Kolumne bei „Escht Kabarett“ im Büze Ehrenfeld. Dabei eckt Schlosser gerne mal an: Immer wieder kommt es vor, dass ihm vom Publikum Frauen-, Kinder- und Hundefeindlichkeit vorgeworfen wird. Das ist natürlich Quatsch, denn Schlosser hat sich bereits mit all diesen Randgruppen fotografieren lassen.

2014
Torsten Schlosser hängt seinen Job als Mediengestalter an den Nagel. Er will vermehrt in Theatern sein. Als eine Stelle als Heiopei im Atelier Theater frei wird, schlägt er zu. Er darf seitdem nicht mehr nur dort auftreten, sondern auch seine Garderobe selber putzen.


2015
Torsten Schlossers wird erschreckenderweise für zahlreiche bundesweite Kabarettpreise nominiert, weil er sich mit einem täuschend guten Video dort beworben hat. Er äußert sich öffentlich dazu: "Das ist ein eindeutiges Signal: Kabarett und Comedy sind in Deutschland am Ende." Bei all diesen Preisen schafft er es weder ins Finale, noch auf die vorderen Ränge. In allen Fällen ist das aber die Schuld des Publikums.


Dann ein Lichtstreifen am Horizont. Im Berliner „Quatsch Comedy Club“ erkennt man die hohe Kunst hinter Schlossers Agieren. Er belegt den 2. Platz im Jahresfinale der „Talentschmiede“.

Beim „NDR Comedy Contest“ tritt er erstmals in der Glotze auf. Sein Jacket wird in diesem Zusammenhang zum ersten Mal gebügelt. Er belegt den letzten Platz. Später löscht der NDR seinen Auftritt aus der Mediathek. Daraufhin fordert Schlosser öffentlich, der NDR möge die Verantwortung für den Eurovision Song Contest abgeben – was Jahre später tatsächlich auch passiert.
 

Torsten Schlosser schreibt ein Lied und wird Popstar. Seine erste Hit-Single heißt "Wohl bekloppt geworden". Lied und Videoclip genießen heimlichen Kultstatus und sind noch heute im Internet zu hören und zu sehen.

2016
Torsten Schlosser gewinnt den „Rostocker Koggenzieher“ in Bronze. Während seines Aufenthaltes in Rostock fotografiert er am Warnowufer eine verrostete Stahlkette.

Mit seinem Hit „Wohl bekloppt geworden" nimmt er an der Frankfurter Kultveranstaltung „Kein Lied für Germany“ teil und belegt Platz 3. Im Backstagebereich trägt er die Perücke anderer Teilnehmer, um nicht erkannt zu werden.

2017
Durch eine Namensverwechslung tritt Torsten Schlosser in der WDR-Sendung „Mitternachtsspitzen“ auf. Der Auftritt wurde tatsächlich in der Glotze gezeigt.

Schlosser Ich hab die Schnauze voll Premiere. Er sitzt dabei den ganzen Abend lang im Schlafanzug mit einer Katze auf einem Stuhl. So etwas hat es auf der Welt noch nie gegeben. 

2018
Torsten Schlosser wird von einem Geheimagenten unter Vertrag genommen: Peter Woller, der Tiger Woods der Comedyszene, versteht Schlossers Humor. Damit gehört nun zur High Class des Landes. In Wirklichkeit gibt es aber gar keinen Vertrag. Der erste dicke Fisch, den der Agent an Land zieht, ist ein Auftritt bei der Eröffnung des Köln Comedy Festivals 2018 im Gloria. Das ist da, wo Schlosser früher immer auf Schwulen- und Lesbierinnen-Partys war. Während der Aufzeichnung - die Show wird für WDR5 aufgezeichnet - muss er lachen, denn im Backstage-Bereich war früher immer der Darkroom. Das weiß aber keiner der anderen Künstler.

2019
Getreu dem Motto: Wenn du als Künstler nicht mehr weiter weißt, machst du einen Jahresrückblick, spielt Torsten Schlosser zum ersten Mal „Schluss mit Schlosser. Zwei der drei Veranstaltungen sind restlos ausverkauft - zum ersten Mal in seiner Karriere. Jetzt hat er den Salat, jetzt muss er zukünftig immer zum Jahreswechsel diesen Quatsch präsentieren.

Schlosser wird mit dem Stuttgarter Besen 2019 in Holz ausgezeichnet - einem der renommiertesten Kabarett-Preise von ganz Stuttgart. Alle sind aus dem Häuschen.

2020
Aufgrund einer gesundheitspolitischen Verschwörung von Jens Spahn und Karl Lauterbach, kann Torsten Schlosser mehrere Monate lang nicht auftreten. Er wollte sowieso schon länger mal ein Sabbatical machen, war aber nie bereit, dafür eine Pädagogen-Laufbahn einzuschlagen. Trotzdem findet man ihn und nötigt ihn dazu, in Berlin in der Glotze aufzutreten, beim „20. Kleinkunstfestival der Wühlmäuse“. Er trifft Dieter Hallervorden und Frank Zander, landet im Wettbewerb aber weit hinten, da er ein Lied über die miteinander verbundenen Augenbrauen eines Mitarbeiters des RKI singt. Das kommt nicht überall gut an!    

2021
Torsten Schlosser wird Theaterdirektor. Trotz Pandemie! Mit drei anderen Leuten (einer Impro-Schauspielerin, einem Techniker und einem intellektuellen Kabarettisten) übernimmt er das Theater, in dem er sowieso schon oft zu sehen ist: Das Atelier Theater in Köln. Jetzt kann ihm niemand mehr vorschreiben, wie oft er dort auftreten darf.

2022
Schlosser verbringt alle 465 Tage des Jahres bei einer Wein-und-Ouzo-Kur auf der griechischen Insel Eukalypsos.

 

 

Was die Boulevardpresse und andere Leute über ihn sagen:

  • Virtuos und pointensicher in seiner Gestaltung, temperamentvoll in der Zuspitzung und originell in seiner Sicht auf die Ärgernisse des Alltags. (Compagnie de Comédie, Rostocker Koggenzieher)
  • Höchst vitale, freche, lässig präsentierte Satire gegen den sogenannten "gesunden Menschenverstand" und die Hysterie der Besserwissen. Ja, muss man gesehen haben. (choices, Kulturmagazin)
  • Am besten: Der Kölner Torsten Schlosser, der ein Plädoyer für den Feldsalat, die Schweiz unter den Salaten, hielt, und der zu Hause ein Biokraftwerk in Form eines Hamsters betreibt, den er mit Red Bull ernährt. (Leverkusener Anzeiger)
  • Torsten Schlosser scheut keinen Quatsch und Klamauk, aber immer mit Niveau. Eine Mischung aus Helge Schneider und Tarantino - Sehenswert! (Christian Bechmann, Escht Kabarett)
  • Der derzeit unberechenbarste aller Kölner Kabarettisten. (choices, Kulturmagazin)
  • Torsten ist genial, because he doesn´t give a shit! Er hat keine Angst. Nur Spaß. (Joseph Vicaire, Regisseur)
  • Moderierender Störfaktor. (Thomas Kölsch, Bonner General-Anzeiger)
Druckversion | Sitemap
© Torsten Schlosser